Der Fotograf Bram Tackenberg stellt Verbindungen her…
Gemeinsam mit mehr als 60 Bewohnern des Heerlener Stadtteils Heerlerheide porträtiert der Fotograf Bram Tackenberg in Koproduktion mit dem Festival Cultura Nova auf bescheidene Weise die Menschlichkeit eines der ärmsten Viertel der Niederlande. Stolz und verletzlich öffnen die Bewohner ihre Türen für ihn und zeigen, dass sie da sind.
Das Projekt “Die Wohnräume der Heerlerheide” wird in Form einer Doppelausstellung und eines Magazins an die Nachbarschaft zurückgegeben. Vom 19. Dezember bis zum 18. März sind die mehr als dreißig Wohnzimmerporträts von Anwohnern auf Bannern entlang öffentlicher Straßen und im Kulturzentrum Gen Coel im Stadtteil Heerlen zu sehen.
Alle Haustüren in der Heerlerheide erhalten außerdem ein Begleitmagazin in ihre Briefkästen (Auflage 12.000). In Zusammenarbeit mit der Journalistin Maike Jeuken und dem Designer Erik Sleijpen entstand eine einzigartige Publikation, in der alle Wohnzimmerporträts zusammengeführt und durch zehn Interviews mit den Porträtierten ergänzt werden, darunter ein Beitrag von Lodewijk Asscher.
Die “Wohnzimmer der Heerlerheide” sind die neue Unterserie des langjährigen Fotoprojekts “Die Wohnzimmer” von Bram Tackenberg, in dem er Menschen in ihren eigenen Wohnzimmern porträtiert. Kennzeichnend für die Porträts ist, dass alle Menschen ohne Wertung gleichberechtigt und würdevoll festgehalten werden. Die Serie zeigt die Vielfalt, aber auch die Gleichheit der Menschen auf eine schöne, bescheidene Weise. Die Serie, die Tackenberg 2014 begann, hat inzwischen viele Gesichter und mehrere Unterserien. Seine Porträts wurden in den letzten beiden Jahren für den Rabo Dutch National Portrait Prize nominiert, in Publikationen wie dem Volkskrant Magazine, NRC, AD und PF veröffentlicht und von verschiedenen Museen erworben.
Die Wahl des Stadtteils Heerlerheide ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass der Fotograf in den ersten Jahren seines Lebens hier aufgewachsen ist. Es wurde notwendig, diesem Viertel ein Gesicht zu geben. Landesweit sind viele Augen auf dieses Gebiet gerichtet. Es handelt sich um ein Viertel, in dem die sozioökonomische Lage rückläufig ist und die Lebensqualität und Sicherheit unter Druck stehen. Aus diesem Grund setzen sich die Regierung und die lokalen Parteien mit Lodewijk Asscher als Quartiermeister aktiv für die Stadterneuerung ein. Das Viertel ist als sogenanntes Problemviertel ausgewiesen, aber es gibt noch viel mehr.
Dieses Projekt zeigt das Humankapital. Die Verletzlichkeit und Stärke der Menschen, die dort leben. Stolz zeigen sie sich und laden zur Kontaktaufnahme ein. Jeder kann über die sprichwörtliche Schwelle in seine Wohnung treten. Das Wohnzimmerprojekt öffnet also Türen im wörtlichen und übertragenen Sinne. Tackenbergs Projekte im öffentlichen Raum bringen Anwohner miteinander ins Gespräch, stärken soziale Strukturen und fördern den Zusammenhalt.
Ausstellungsort im Freien: Rund um den Corneliusplein, Heerlen.
Ausstellungsort in der Halle: Kulturzentrum ‘Gen Coel’, Groeët Genhei 20, Heerlen.
Das Projekt wird daher von einer breiten Koalition aus dem sozialen und kulturellen Bereich unterstützt und gefördert. Diese besteht aus: Festival Cultura Nova, Weller, Gemeinde Heerlen, IBA Parkstad, Stadsregio Parkstad, SCHUNCK, Woonpunt und Unternehmerverband Heerlerheide.
Die Ausstellung findet im Rahmen des IBA-Expo-Jahres statt.
Digitale Version der Zeitschrift: www.bramtackenberg.nl